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Hamburger SV: Mehrere Talente reif für die Profis

U 21 hat sich nach schwachem Start gefangen

Bestätigung für Reimers' Arbeit: Mehrere HSV-Talente reif für die Profis

Sprungbrett Regionalliga: Nicolas Oliveira stand beim Hamburger SV am Samstag erstmals in der Startelf der Zweitligaprofis.

Sprungbrett Regionalliga: Nicolas Oliveira stand beim Hamburger SV am Samstag erstmals in der Startelf der Zweitligaprofis. IMAGO/Zink

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Der Jahresausklang des Hamburger SV war noch einmal richtig versöhnlich - auch bei den Zweitligaprofis, die nach dem 2:0-Erfolg in Nürnberg in Schlagdistanz zu den direkten Aufstiegsplätzen liegen. Mit zum Kader zählten in Elijah Krahn und Omar Megeed zwei Youngster, die vor Wochenfrist noch in der Regionalliga beim 1:0 gegen den SC Spelle-Venhaus auf dem Platz standen - und auch dort für einen versöhnlichen Jahresausklang gesorgt hatten.

Sogar erstmals in der Anfangsformation stand in Nürnberg der 19-jährige Nicolas Oliveira, der in der Hinrunde noch neunmal für die Zweite aufgelaufen war. "Es freut mich für ihn, und es ist eine Bestätigung für die gute Arbeit im gesamten Nachwuchsbereich", kommentierte U-21-Trainer Pit Reimers. Bereits seit 2018 schnürt der in Spanien geborene Linksverteidiger seine Stiefel für den HSV, besitzt inzwischen einen bis 2026 datierten Profivertrag und zählt zum Kader der deutschen U-20-Nationalmannschaft.

An den "Männer-Fußball" gewöhnt

Letztlich geht es bei jeder zweiten Mannschaft um die Ausbildung. Und in diesem Bereich hat Reimers zusammen mit seinem neuen Co-Trainer Richard Krohn (kam von Teutonia 05) weitaus schneller geliefert als erwartet. Dass sein Team nach der Vizemeisterschaft eher im Abstiegskampf zu finden sein würde, war nach dem erheblichen personellen Umbruch klar. Deshalb blieb Reimers auch nach dem Ein-Punkte-Start und Platz 17 nach vier Spieltagen ruhig und zog seine Linie durch. Resultat: Inzwischen hat sich sein Team so weit an den "Männer-Fußball" in der Regionalliga gewöhnt und gewinnt sogar die wirklich unangenehmen Aufgaben - wie eben zum Abschluss gegen das gar nicht mal so schlechte und körperlich sehr präsente Schlusslicht aus dem tiefsten Niedersachsen.

17. SPIELTAG

Sein Team hatte zuvor vier Wochen pausieren müssen, wollte aber unbedingt mit einem Erfolgserlebnis in die kurze Winterpause und organisierte das unplanmäßige Nachholspiel im Volkspark. "Das war schon speziell, auch wenn wir in der langen Zeit gut trainiert hatten", sagte Reimers, "aber von der ganzen Haltung und Anspannung ist so ein Punktspiel schon nochmal etwas anderes."

Der Plan ging auf, denn der "neue HSV" rutschte so sogar noch in die obere Tabellenhälfte. Damit ist die Basis gelegt, um in dem üblichen Zwei-Jahres-Rhythmus 2025 wieder ganz vorn dabei zu sein. Ob Coach Reimers dann noch viertklassig dabei ist, erscheint fraglich. Schließlich steht der 40-Jährige nach seiner NFV-Auszeichnung als "Trainer des Jahres" bei einigen Vereinen auf dem Wunschzettel.

Harry Borchardt

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